Über die französisch-tschechische Kunsthistorikerin und Fotografin Anna Fárová (1928-2010)

1947 zog Anna Fárová von Paris nach Prag und studierte bis 1951 Kunstgeschichte und Ästhetik an der Karls-Universität. Zurück in Paris lernte sie im September 1956 Henri CARTIER-BRESSON kennen und beschloss, ihr Leben der Fotografie zu widmen. Zwei Jahre später veröffentlichte sie eine Monografie über den französischen Magnum-Mitbegründer. Danach veröffentlichte sie Werke zu Robert CAPA, Josef SUDEK, Dušan ŠIMÁNEK, František DRTIKOL, Elliot ERWITT, Josef KOUDELKA, Werner BISCHOF sowie André KERTÉSZ. Ab 1970 leitete sie die Fotoabteilung des Kunstgewerbemuseums in Prag und lehrte an der Prager Filmhochschule (FAMU). Politisch war sie eine überzeugte Antikommunistin, sodass sie - da die Fotografie von den Kommunisten im Namen des Materialismus abgelehnt wurde - junge Fotografen aus dem  Untergrund unterstützte. 1981 organisierte sie mit Hilfe von Henri CARTIER-BRESSON und Marc RIBOUD eine Ausstellung im Kloster Plasy. Während des letzten Jahrzehnts des kommunistischen Regimes kümmerte sie sich um den Nachlass von Josef SUDEK und organisierte parallel dazu halboffizielle Ausstellungen junger tschechischer Fotografie. Im Jahr 1991 wurde sie vom französischen Kulturministerium zum Chevalier des arts et des lettres ernannt. 2006 zeichnete eine Ausstellung in der Prager Galerie Langhans ihren künstlerischen Werdegang nach. Anna Fárová starb am 27. Februar 2010.

Fotobücher von sowie mit Beteiligung von Anna Fárová

  • 'Henri Cartier-Bresson. Fotografie' (1958); 'Werner Bischof. 1916–1954' (1960); 'Jiri Jenicek' (1962); 'André Kertész' (1966); 'Pražské jaro ve fotografii' (1970); 'Frantisek Drtikol. Photographe Art Déco' (1986, 1993); 'Josef Sudek. Poet of Prague' (1990); 'Libor Fára. 1925–1988' (1990); 'André Villers' (1994); 'Josef Sudek' (1999); ',Inge Morath. Portraits' (1999); 'Zdenek Tmej. Totaleinsatz' (2001); 'Josef Koudelka' (2002); 'Eva Davidova' (2004); 'Panoramatické fotografie: 1984–1991' (2004, zusammen mit Ivan Lutterer und Vaclav Sokol); 'Robert Capa' (2004); 'Libuna: a gypsy’s life in Prague' (2004); 'Petra Skoupilová. ženy (2004); 'Dušan Šimánek' (2006); 'Iren Stehli' (2006); 'The window of my studio' (2007);

Der vergriffene Fotoband 'Frantisek Drtikol. Photograph des Art Deco' dokumentiert das Werk des ersten bedeutenden tschechischen Fotografen in einem Text der DRTIKOL-Kennerin Anna Fárova sowie 181 Duoton-Abbildungen. Herausgegeben von Manfred Heiting.
29,80 € * Gewicht 0.9 kg